Recherchen und historisch-wissenschaftliche Darstellung:             Dr. Peter Schindler †, Kempten“ 

Hedwig Hauser 
(1884-1942)
geb. Tennenbaum  
Oskar Leopold Hauser 
(1888-1942)

1895 kommt aus Kostel in Mähren Josef Moritz (auch: Moses) SAX und eröffnet mit 34 Jahren das Schuhhaus Sax (1900) in der Fischerstraße 25. Er heiratet 1902 die Seifensiederstochter Selma HAUSER, aus dem württembergischen Mühringen bei Horb am Neckar. Bereits 1905 stirbt er und wird im israelitischen Friedhof in Kempten begraben (Grab 12/II).

Die kinderlose Witwe Selma SAX führt das Geschäft erfolgreich weiter, beteiligt bald nach dem Weltkrieg ihren jüngeren Bruder Oskar Leopold HAUSER (geboren 3.6.1888) an ihrem Unternehmen. Es wird zu einem Mode- und ansehnlichen Schuhhaus (1924 Umbau durch Architekt Andor Akos). 

Im März 1919 heiratet Oskar Leopold HAUSER  in Stuttgart Hedwig TENNENBAUM, (geb. 2.6.1884 in Karlsbad). 1920 und 1922 Geburt von Fritz und Emilie. Am 6. April 1933 trifft es die Familie schwer: im Zusammenhang mit dem Boykott der jüdischen Geschäfte vom 1. April 1933 durch die Nazis wird der Vater in Schutzhaft genommen. Seine Entlassung vermerkt die Allgäuer Zeitung am 19. April 1933. Das Recht zum Alleinverkauf von „Mercedes“-Schuhen verliert das Kaufhaus Sax an das Schuhgeschäft Durst (ebenfalls in der Fischerstraße). 

Die beiden Kinder Fritz und Emmi dürfen am 12.2.1939 bzw. 18.7.1939 nach Chicago ausreisen. Die Emigration der Eltern wird durch eine „Schufterei“ verhindert. So ist das weitere Schicksal unausweichlich: das Ehepaar HAUSER und Selma SAX werden am 3. September 1941 zwangsweise in die Baracke Weidacher Weg 125 einquartiert. Am 31. März 1942 erfolgt für HAUSERS die Deportation auf dem Weg über das Sammellager Knorrstraße 148 in Milbertshofen nach Piaski. Dort werden sie ermordet.

Für Selma SAX  ist es wegen ihres Alters über 65 Jahre (drei Monate!) noch nicht so weit. Sie lebt noch bis 20. Juni 1942 in der Baracke und von da an im Judenhaus bis zur Deportation ins KZ Theresienstadt am 10. August 1942. Sie überlebt als einzige, emigrierte nach New York und stirbt dort 1948.

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