Stanislaw Czycz wurde am 18.12.1922 in Oldendorf (Ostpreußen) geboren.
Beruflich hat er als Hilfsarbeiter im Käsegroßhandel (Firma Gebr. Rinker und Firma Wiedemann & Keller GmbH) gearbeitet. Sein letzter Wohnort war in Kempten das einstige "Katholische Gesellenhaus" in der Fürstenstr. 41.
Zusammen mit weiteren Zwangsarbeitern aus Kempten und dem Allgäu wurde Stanislaw Czycz am 21.05.1943 durch den Volksgerichtshof wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" zum Tode verurteilt und am 12.08.1943 durch Enthauptung in München-Stadelheim ermordet.
Der Körper wurde nicht bestattet sondern verblieb in der Anatomie Würzburg.
Überliefert wurde eine makabre Nachlassnotiz aus der Akte mit dem Briefkopf vom „Gefängnis und Untersuchungsgefängnis. München-Stadelheim“: „München, 18. August 1943. Stempel: An den Reichsoberstaatsanwalt beim Volksgerichtshof, Berlin Akte 9 J 188/42g, Nachlass Stanislaw Czyz, geb. 18. Dezember 1922. Der oben Genannte starb hier am 12. August 1943. Folgende Sachen sind hier hinterlegt: 1 Ledergürtel, 1 Jacke, 1 Hemd, 1 Paar Socken, 1 Paar Schuhe, 1 Taschenlampe, 1 Geldbörse, Geld RM 475.“ (Quelle: Nürnberger Juristenprozeß 1947)
„Recherchen und historisch-wissenschaftliche Darstellung: Dr. Dieter Weber, Maria Rain; Anregungen und Rechercheunterstützung: Kurt Wirth, Kempten“.